Geschichte
Am 13.04.1924 wurde eine Versammlung der Gemeinde Holzhausen durch den Gemeindevorsteher Büsching einberufen. Geladen wurden auch der Kreisbrandmeister Meier aus Minden und der Brandmeister Koch aus Hausberge. Da es in Holzhausen in letzter Zeit, vermutlich durch Brandstiftung, des öfteren brannte, wurde an diesem Tag eine Freiwillige Feuerwehr in Holzhausen gegründet.
Der erste Vorstand setzte sich damals wie folgt zusammen:
Funktion | Name | Beruf |
---|---|---|
Brandmeister | Wilhelm Maschmeier | Mühlenbauer |
stv. Brandmeister | Fritz Brand | Tischlermeister |
Schriftwart | Bäumer | Lehrer |
Kassenwart | Wilhelm Borcherding | Kassenbauer |
Rüstmeister | Wilhelm Lübkemann | Schmied |
Mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Zeit der Pflichtfeuerwehr abgelöst, die für die jungen Männer des Dorfes oftmals zur Last wurde. Die Polizeibehörde konnte damals, wirklich, Übungsdienste ansetzen und bestimmte heute unter Strafandrohung zu einer Teilnahme verpflichten.
Von nun an übernahmen die Feuerwehrleute diese Aufgabe freiwillig für die Allgemeinheit. Zunächst war die Wehr mit einer alten Spritze, einigen Eimern, Feuerhaken und Leitern ausgerüstet, die auf dem Gut von Oheimb ihren Platz landen.
Schon im August 1924 wurde eine neue Handdruckspritze beschafft, die noch heute funktionsfähig ist.
Die ersten Jahre der Gründung waren von außerordentlicher Aktivität. Die Wehr bestand inzwischen aus 72 Aktiven und so kam es schon 1925 zur Gründung einer Musikkapelle, die von Kantor Seemann ins Leben gerufen wurde. Im Herbst 1925 wurde der Wehr ein sumpfiges Gelände (An der Röte) als Übungsplatz angewiesen. Das Grundstück war aber so sumpfig, dass es kaum genutzt werden konnte. Schienen und Kippwagen wurden herangeholt, für Entwässerung gesorgt, neue Gräben gelegt und über 1000 Fuhren Boden und Erde gefahren. Der Bau des Steigerturmes wurde begonnen. Kräftige Bäume hierfür lieferte das Rittergut Holzhausen I. So entstanden Übungsplatz und Steigerturm auf dem Gelände am Forellenweg.
Die Übungsdienste wurden morgens um 5:00 Uhr angesetzt, damit man bis zum Kirchengang wieder zu Hause war. Die meist 40 – 50 anwesenden Feuerwehrmänner übten aber nicht nur mit Leitern, Haken und Spritze, sondern legten ganz besonderen Wert auf Fußexerzieren und Sturmangriff. Das ganze natürlich mit Marschmusik der Feuerwehrkapelle.
Die Wehr setzte sich 1928 zusammen aus:
Abteilung & Funktion | Mannschaftsstärke |
---|---|
Vorstand | 4 |
Kapelle | 24 |
Steigerabteilung | 12 |
Sanitäterabteilung | 5 |
Spritzenabteilung | 26 |
Ordnungsabteilung | 10 |
In Holzhausen selbst hatte die Wehr bis Anfang des Krieges nicht all zuviel Brände zu bekämpfen, doch musste sie des öfteren in Costedt oder Vennebecker Bruch eingreifen. Die Stärke der Wehr blieb bis 1941 etwa konstant, dann wurden 60% der Kameraden an die Front gerufen. Man musste wieder auf die Pflichtfeuerwehr zurückgreifen, die es schon nach einem Gemeindeprotokoll vom 26. April 1847 gab. Auch die Kapelle existierte nicht mehr. Im Mai 1941 wurde eine Motorspritze angeschafft, die natürlich eine größere Leistung als die Handdruckspritze brachte. In den folgenden Kriegsjahren kam die Motorspritze leider oft genug zum Einsatz. Schneller und beweglicher wurde unsere Löschgruppe als sie 1961 einen Feuerwehrbulli bekam. Der aus dem VW Käfer entwickelte VW Transporter mit einer Nutzlast von 1t, hatte einen luftgekühlten Vier-Zylinder-Boxermotor mit 25 PS und 1131 ccm Hubraum. Er diente als TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug), hatte 3 Sitzplätze und eine eingeschobene Tragkraftspritze (TS8).
Nach dem Krieg war auch ein Feuerwehr-Gerätehaus an der Vlothoer Straße, Ecke Möllberger Straße erbaut worden.
Bis 1970 diente es der Feuerwehr als Unterkunft, dann musste es dem Ausbau der Kreuzung Möllberger Straße / Ellerburger Straße weichen. Das Feuerwehrgerätehaus aus dieser Zeit ist auf der Standarte der Freiwilligen Feuerwehr Holzhausen abgebildet. Nach einem kurzen Provisorium konnte die Löschgruppe dann 1974 in ein neues, eigens für sie erbautes, Gerätehaus an der Möllberger Straße einziehen.
Anfangs musste sich die Löschgruppe dieses neue Gebäude mit dem Baubetriebshof teilen. Nach der Fertigstellung des Anbaus für den Baubetriebshof gehörte das Gerätehaus der Feuerwehr für kurze Zeit allein. Von 1979 bis 1986 teilte man sich das Gebäude dann mit der Werkstatt der Hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache, bis zu deren Fertigstellung am Fähranger. Seit 1986 war die Feuerwehr Holzhausen wieder allein im Feuerwehrgerätehaus an der Möllberger Straße untergebracht. Jedoch weitete sich der nun nebenan beheimatete Baubetriebshof immer weiter aus so dass es 1994 seitens der Feuerwehr zum Antrag auf Trennung zwischen Baubetriebshof und Feuerwehr kam.
Weitere 8 Jahre mußte die Feuerwehr Geduld aufbringen bis schlußendlich im Jahre 2002 im Rahmen der Erstellung des Brandschutzbedarfsplanes für die Stadt Porta Westfalica der Standort der Feuerwehr Holzhausen als „strategisch richtig gewählt“ bezeichnet wurde. Die Renovierung eines für Asylbewerber gebauten Hauses mit dem Anbau einer Umkleidekabine und einer großen Fahrzeughalle wurde beschlossen. Offizielle Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses war dann am 26.03.2005
Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica-HOLZHAUSEN gehört heute dem Zug 5, der insgesamt 5 Züge auf Stadtebene, an. Er besteht aus den Löschgruppen: Holtrup-Vennebeck-Costedt und Holzhausen.
Spezialaufgaben wie das Besetzen des Einsatzleitwagens (ELW 1/2), der Feuerwehr der Stadt Pota Westfalica, sowie des auf der Hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache stationierten Rüstwagens (RW 2), nimmt unsere Löschgruppe heute wahr.
Eine der größten Herausforderungen der gesamten Zeit war wohl die Gründung der Jugendfeuerwehr 1973. Aus der Erkenntnis heraus, ohne einen Grundstock zur Nachwuchsförderung bald nicht mehr genug aktive Kameraden zu haben, entschlossen sich die damaligen Mitglieder eine Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen. Ende der siebziger Jahre wurden die ersten Jugendlichen in die aktive Wehr übernommen. Seitdem ist unsere Löschgruppe eine der stärksten Gruppen der Stadt Porta Westfalica.
Standarte 1964 zum 40 jährigen Jubiläum angeschafft und 1999 zum 75 jährigen Jubiläum restauriert